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Weihnachten und der Zensus

Weihnachten steht vor der Tür: In allen Teilen der Welt feiern die Menschen die Geburt Jesu und erzählen sich von dem Kind, das vor über 2 000 Jahren in einem Stall zur Welt kommen musste. Und das wegen einer Volkszählung!

Es ist überliefert, dass in jenen Tagen eine Verordnung von Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben. Und diese Einschreibung sei als erste geschehen, als Cyrenius Statthalter von Syrien war. Alle gingen hin, um sich einschreiben zu lassen, ein jeder in seine Stadt. Mit diesen Worten beginnt die Weihnachtsgeschichte – und für Maria und Joseph eine anstrengende Reise.

Bis zum Zensus 2011 ist es zwar noch einige Tage hin, wir als Statistiker können allerdings jetzt schon versichern, dass es Maria und Joseph beim kommenden registergestützten Zensus anders erginge:

Maria und Joseph wären am Stichtag 9. Mai 2011 sehr wahrscheinlich im Melderegister ihrer Heimatstadt eingetragen, ihre Daten würden auf elektronischem Wege direkt an die amtliche Statistik übermittelt. Leider ist nicht überliefert, ob Joseph als angestellter oder selbständiger Zimmermann sein Brot verdiente. Im ersten Fall kämen die Daten zu seinem Beruf ganz einfach aus den Registern der Bundesagentur für Arbeit; andernfalls käme es darauf an, ob er in die Haushaltestichprobe einginge. Und sollten für die Statistik noch weitere Daten benötigt werden, bekämen Maria und Joseph ab dem 9. Mai 2011 allenfalls Besuch von einem Interviewer oder Post von ihrem Statistischen Landesamt – der beschwerliche Weg in ihre Heimatstadt bliebe ihnen beim Zensus 2011 also in jedem Fall erspart.

Und wie ist das mit den Kindern, die am Zensusstichtag geboren werden?

Die Kinder, die am 9. Mai 2011 zur Welt kommen, werden mitgezählt – und das, obwohl sie an diesem Tag höchstwahrscheinlich noch gar nicht im Melderegister eingetragen sind und folglich auch nicht übermittelt werden. Wie das geht? Ganz einfach! Drei Monate nach dem Stichtag liefern die Einwohnermeldeämter genau aus diesem Grund ein weiteres Mal die Daten.

Sie sehen: Wir Statistiker tun unser Möglichstes, um die Bevölkerung mit dem Zensus so wenig wie möglich zu belasten. Und frischgebackenen Eltern wird so im kommenden Jahr hoffentlich trotz Zensus genügend Zeit bleiben, um sich in aller Ruhe um ihr Neugeborenes zu kümmern.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches 2011!

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