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19.04.2011Pressemitteilung

Bruch und Berres: Neue Volkszählung startet

„Der Zensus 2011 ist dringend notwendig für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Statistischen Landesamtes, Jörg Berres, vor Beginn der neuen Volkszählung in der kommenden Woche. Kommunen, Land, Bund und EU benötigten dringend genaue und verlässliche Daten zur Bevölkerung und zum Wohnungsbestand. Aktuelle amtliche Einwohnerzahlen und regionale Strukturdaten seien gerade angesichts des demografischen Wandels für Land und Kommunen wichtig, um Planungen, beispielsweise für Kinder-, Jugend- und Senioreneinrichtungen, zielgerichtet angehen zu können. Der Minister betonte, dass die Einwohnerzahlen die Grundlage für  finanzielle Ausgleichszahlungen bilden. „Die derzeitige Fortschreibung der amtlichen Einwohnerzahlen basiert noch auf der Volkszählung von 1987. Damals mussten Ausgleichsmittel in Höhe von umgerechnet einer Milliarde Euro zwischen den Ländern sowie zwischen Kommunen neu verteilt werden. Sowohl für die Einteilung von Wahlkreisen als auch für die Frage, wie viele Sitze ein Land im Bundesrat hat, sind die Bevölkerungszahlen maßgeblich“, so Bruch. Je weiter man sich vom Basisjahr entferne, desto ungenauer würden die Zahlen.

„Mit der in Deutschland erstmals angewandten Methode eines registergestützten Zensus werden die Bürgerinnen und Bürger deutlich weniger belastet als bei bisherigen Volkszählungen“, so der Minister. Nur rund ein Drittel der Bevölkerung würde befragt. Der Zensus sei damit auch deutlich kostengünstiger als eine herkömmliche Volkszählung. Viele Daten könnten aus bestehenden Registern gewonnen werden, etwa aus den Einwohnermelderegistern sowie aus erwerbsstatistischen Registern der Bundesagentur für Arbeit und der öffentlichen Arbeitgeber. Die ergänzende Befragung von Personen erfolge lediglich in per Zufallsverfahren ausgewählten Haushalten. Diese Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis umfasse in Rheinland-Pfalz rund 13 % der Bevölkerung. Sie diene zum einen der qualitativen Absicherung der Registerdaten und zum anderen der Gewinnung von belastbaren statistischen Angaben zu Bildungsabschlüssen, Erwerbstätigkeit und Migrationshintergrund. „Stichtag des Zensus 2011 ist der 9. Mai 2011, die Befragungen im Rahmen der Haushaltsstichprobe beginnen einen Tag später. Die Erhebungsbeauftragten kündigen sich rund zwei Wochen vor dem Besuchstermin schriftlich an“, sagte Jörg Berres.

Zudem würden einige Eckdaten über die rund 80 000 Personen in Gemeinschaftsunterkünften erhoben. „Diese Befragung dient ebenfalls der Ermittlung belastbarer amtlicher Einwohnerzahlen und beinhaltet nur ganz wenige Fragen“, so Berres. Um Auskunft gebeten würden auch alle rund 1,1 Millionen Gebäude- und Wohnungseigentümer, da es zu Wohngebäuden keine Register gibt. Diese würden in den beiden Wochen nach Ostern direkt vom Statistischen Landesamt angeschrieben. Berres wies darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger, die befragt würden, Auskunft geben müssten. „Die Ergebnisse sind nur dann verlässlich, wenn alle Befragten wahrheitsgemäß antworten“, so Berres. Der Datenschutz sei beim Zensus oberstes Gebot. Durch die am Zensus beteiligten Stellen seien alle hierzu erforderlichen Maßnahmen in rechtlicher, organisatorischer, personeller und technischer Hinsicht getroffen worden. „Die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder waren von Anfang an in die Planungen des Zensus eingebunden. Der Landesdatenschutzbeauftragte berate sowohl das Statistische Landesamt als auch die kommunalen Erhebungsstellen während des gesamten Zensus", sagte Berres.

Bruch und Berres betonten die wichtige Rolle der Kommunen bei der Durchführung des Zensus. In den 24 Kreisverwaltungen sowie in den Verwaltungen der zwölf kreisfreien Städte organisieren dort eigens eingerichtete Erhebungsstellen die Befragungen zur Haushaltsstichprobe sowie in den Gemeinschaftsunterkünften. Der Innenminister betonte, dass eine solche Großzählung ohne den Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer nicht denkbar sei. Rund 5 600 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte würden landesweit im Einsatz sein. „Diesen Frauen und Männern danke ich für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung und bitte alle Bürgerinnen und Bürger, die Interviewerinnen und Interviewer bei ihrer Arbeit zu unterstützen“, sagte Bruch.

Weitere Auskünfte erteilt das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.

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