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31.05.2013Pressemitteilung

In Baden-Württemberg leben 10 486 660 Menschen

Erste Ergebnisse des Zensus 2011 für Baden-Württemberg

Zum Zensusstichtag, dem 9. Mai 2011, hatte Deutschland insgesamt 80 219 695 Einwohnerinnen und Einwohner, davon 10 486 660 bzw. 13,1 Prozent in Baden-Württemberg. Insgesamt 5 133 480 Männer und 5 353 190 Frauen leben in den Städten und Kreisen des Südwestens. Diese und weitere erste Ergebnisse des Zensus 2011 stellte die Präsidentin des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg, Dr. Carmina Brenner, heute in Stuttgart der Presse vor.

Mit rund 5,7 Millionen Menschen leben 54,1 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner in den 22 Stadt- und Landkreisen der Regierungsbezirke Stuttgart und Tübingen. Hier liegt mit der Landeshauptstadt Stuttgart (585 890 Menschen) auch die mit Abstand größte Stadt des Landes. Zugleich ist mit dem Hohenlohekreis (107 279) hier der kleinste Landkreis zu finden. 45,9 Prozent bzw. rund 4,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger sind in den 22 Kreisen der Regierungsbezirke Karlsruhe und Freiburg zu Hause, u.a. im Rhein-Neckar-Kreis, der mit 524 040 Einwohnerinnen und Einwohnern der bevölkerungsreichste Landkreis Baden-Württembergs ist. Dagegen leben im Stadtkreis Baden-Baden (52 314) weniger Menschen, als in jedem anderen Kreis des Landes.

Die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands lebt in drei Bundesländern

Deutschland bleibt auch nach dem Zensus 2011 das bevölkerungsreichste Land der Europäischen Union und Baden-Württemberg – nach Nordrhein-Westfalen (17 538 251 Einwohnerinnen und Einwohner) und Bayern (12 397 614) – das gemessen an der Bevölkerung – drittgrößte Bundesland in Deutschland. Zusammengenommen lebt in diesen drei Ländern die Hälfte aller Menschen (50,4 Prozent) auf gut 39 Prozent der Fläche Deutschlands. Die andere Hälfte der Einwohnerschaft verteilt sich auf die 13 weiteren Bundesländer. Unter ihnen ist der Stadtstaat Bremen, in dem 650 863 Frauen und Männer leben, das kleinste Land. Betrachtet man nur die Flächenländer belegen das Saarland (999 623), Mecklenburg-Vorpommern (1 609 982) und Thüringen (2 188 589) die drei letzten Plätze im Einwohnerzahlranking der Länder. Jede/r Fünfte lebt in den neuen Bundesländern und Berlin (19,8 Prozent), wobei Sachsen mit rund 4,06 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern das bevölkerungsreichste Land im östlichen Teil der Republik ist. 80,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger haben ihren Hauptwohnsitz im Westen Deutschlands.

2 034 520 Menschen im Land über 64 Jahre alt

Die Bevölkerung in Baden-Württemberg teilt sich wie folgt auf einzelne Altersgruppen auf: Noch unter 18 Jahre alt und damit noch nicht im Erwachsenenalter sind rund 17,7 Prozent der Bürgerinnen und Bürger des Landes. Knapp 14,8 Prozent sind zwischen 18 und 29 Jahre alt. Knapp die Hälfte der Männer und Frauen zählt zu der Gruppe der 30- bis 64-Jährigen (48,2 Prozent). Knapp jeder und jede Fünfte ist mit über 64 Jahren bereits im Rentenalter (19,4 Prozent), wobei innerhalb dieser Altersgruppe die höhere Lebenserwartung von Frauen deutlich wird. So sind Frauen in der Gruppe der 65- bis 74-Jährigen (52,7 Prozent) sowie insbesondere bei den 75-Jährigen und Älteren (61,8 Prozent) gegenüber ihren männlichen Altersgenossen weit überdurchschnittlich vertreten.

Bevölkerungsfortschreibung auf neue Basis gestellt
Alle Länder mit Einwohnerverlusten, Baden-Württemberg besonders betroffen

Der Vergleich der Zensusergebnisse mit der Bevölkerungsfortschreibung zeigt, dass eine Neujustierung der Einwohnerzahlen nach der letzten Volkszählung von 1987 notwendig war: In Deutschland lebten zum Stand 31.12.2011 gut 1,5 Millionen Menschen weniger), als bislang ausgewiesen (−1,9 Prozent), in Baden-Württemberg sind es −2,5 Prozent. Neben den Stadtstaaten Berlin (−5,0 Prozent) und Hamburg (−4,5 Prozent) hat Baden-Württemberg im Ländervergleich vergleichsweise hohe Einwohnerverluste zu verkraften. Ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt liegt Sachsen, wo rund 2,0 Prozent weniger Menschen leben, als bisher angenommen. Am niedrigsten fällt die Anpassungsrate dagegen in Rheinland-Pfalz (−0,2 Prozent), Bayern und Schleswig-Holstein (jeweils −1,2 Prozent) aus.

In absoluten Zahlen betrachtet ist der Rückgang der Einwohnerzahl in Nordrhein-Westfalen am höchsten (−297 018 Einwohnerinnen und Einwohner). Es folgen Baden-Württemberg (−273 786) und mit erkennbarem Abstand Berlin und Bayern mit −175 870 bzw. −152 519. In Rheinland-Pfalz und Bremen (−9 084 bzw. −9 119) sowie im Saarland (−15 497) fällt die Korrektur der Einwohnerzahl durch den Zensus 2011 um weniger als 20 000 Personen und damit bundesweit am geringsten aus.

Gemeindegröße und Anpassung der Bevölkerungszahl hängen zusammen

Innerhalb Baden-Württembergs zeigt eine Betrachtung nach Gemeindegrößenklassen, dass das Ausmaß der statistischen Anpassung der amtlichen Einwohnerzahlen mit zunehmender Gemeindegröße steigt. So zieht der Zensus 2011 zwar für alle Gemeindegrößenklassen einen Einwohnerverlust im Vergleich zur Bevölkerungsfortschreibung nach sich. Jedoch fällt dieser bei Betrachtung der Veränderungsraten für Gemeinden von 20 000 bis unter 50 000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit −2,8 Prozent gut dreimal und für Gemeinden ab 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern (−4,3 Prozent) fast fünfmal so hoch aus, wie für kleine Gemeinden mit bis zu unter 5 000 Einwohnerinnen und Einwohner (−0,9 Prozent). In den neun Stadtkreisen des Landes fällt die Korrektur mehr als doppelt so hoch aus (−4,4 Prozent) wie in den 35 Landkreisen (−2,1 Prozent).

In 90 Prozent der Gemeinden leben 50 Prozent der Menschen

Gut die Hälfte (50,6 Prozent) der Bevölkerung in Baden-Württemberg lebt in einer der 1 002 Gemeinden mit bis zu 20 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Im Einzelnen sind es 14,7 Prozent in Gemeinden mit bis unter 5 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, 17,3 Prozent in Gemeinden mit bis unter 10 000 Bewohnerinnen und Bewohnern und schließlich knapp 18,6 Prozent in Städten, die bis unter 20 000 Menschen zählen. Die zweite Hälfte (49,4 Prozent) der Menschen im Südweststaat verteilt sich auf die lediglich 99 weiteren Gemeinden des Landes. 22,1 Prozent aller Menschen leben in Städten mit 20 000 bis unter 50 000, 8,3 Prozent in Gemeinden mit 50 000 bis unter 100 000 und 19,0 Prozent in den Städten mit 100 000 und mehr Einwohnerinnen und Einwohnern. Nahezu jeder und jede Fünfte ist damit in einer der Großstädte des Landes zuhause. Sowohl vor als auch nach dem Zensus 2011 sind dies neun Städte. Auch bei den Städten zwischen 50 000 und 100 000 Einwohnern gab es keine Verschiebungen. So wies die Bevölkerungsfortschreibung zum 31.12.2011 wie auch der Zensus 2011 insgesamt 13 Städte dieser Größenordnung aus. Verringert hat sich hingegen die Zahl der Gemeinden mit 20 000 bis unter 50 000 (minus 3 Gemeinden), mit 10 000 bis unter 20 000 Einwohnerinnen und Einwohner (minus 5 Gemeinden) sowie mit 5 000 bis unter 10 000 (minus 1 Gemeinde). Die Anzahl der Gemeinden, die weniger als 5 000 Bewohnerinnen und Bewohner zählen, hat sich hingegen vergrößert: Hier wird ein Plus von 9 auf nunmehr 595 Gemeinden verbucht, womit über die Hälfte der insgesamt 1 101 baden-württembergischen Gemeinden in diese Größenordnung fallen (54,1 Prozent).

Baden-Württemberg: ein vergleichsweise dicht besiedeltes Flächenland

Baden-Württemberg ist mit 293 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer (E/km2) eines der am dichtest besiedelten Flächenländer Deutschlands. Nur in Nordrhein-Westfalen (514 E/km2) und im Saarland (389 E/km2) verteilen sich mehr Menschen auf einen Quadratkilometer Landesfläche. Deutschlandweit sind es durchschnittlich 225 E/km2. Mit einer Bevölkerungsdichte von knapp 459 E/km2 sind die 695 Gemeinden in den städtischen Räumen) Baden-Württembergs gut fünf Mal dichter besiedelt, als die 406 Gemeinden im ländlichen Raum (88 E/km2). Bei der Differenzierung nach Stadt- und Landkreisen ist die Schere erwartungsgemäß noch größer: Während die neun Stadtkreise in Baden-Württemberg 1 544 E/km2 zählen, sind es in den Landkreisen lediglich 248 Einwohnerinnen und Einwohner, die sich statistisch einen Quadratkilometer Fläche teilen. Mit Abstand am dichtesten besiedelt ist die Landeshauptstadt Stuttgart (2 826 E/km2), gefolgt von den Großstädten Mannheim (2 001 E/km2) und Karlsruhe (1 667 E/km2). Die Landkreise Schwäbisch Hall (126 E/km2), Sigmaringen (106 E/km2) sowie der Main-Tauber-Kreis (100 E/km2) sind dagegen besonders dünn besiedelt: Sie belegen die drei untersten Plätze im baden-württembergischen Ranking der Bevölkerungsdichte. Auf Ebene der einzelnen Gemeinden ist Böllen im Landkreis Lörrach der Ort mit der geringsten Zahl an Personen je Flächeneinheit. Hier treffen genau 100 Bewohnerinnen und Bewohner auf 5,7 Quadratkilometer (18 E/km2).

Weitere Auskünfte erteilt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg. Die gesamte Pressemitteilung sowie Tabellen und Grafiken sind im Internetangebot des Statistischen Landesamtes abrufbar.

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