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31.05.2013Pressemitteilung

Quote der Erwerbstätigen im Südwesten bundesweit an dritter Stelle

In Baden-Württemberg legt das formale Schul- und Berufsbildungsniveau im Generationenvergleich stark zu

Knapp 8,3 Millionen oder rund 93,1 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner Baden-Württembergs, die mindestens 15 Jahre alt sind, waren zum Stichtag des Zensus am 9. Mai 2011 im Besitz eines allgemeinbildenden Schulabschlusses. Einen beruflichen Bildungsabschluss hatten rund 71,2 Prozent der selben Altersklasse oder gut 6,3 Millionen aller Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger. Diese und weitere erste Ergebnisse des Zensus 2011 stellt die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Dr. Carmina Brenner, heute in Stuttgart der Presse vor.

Rund 41,5 Prozent (knapp 3,4 Millionen) der 18-jährigen und älteren Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger mit einem Schulabschluss beendeten die Schulzeit mit einem Haupt- bzw. Volksschulabschluss, 27,6 Prozent oder gut 2,2 Millionen mit der Mittleren Reife und etwa 30,9 Prozent mit der allgemeinen Hochschul- oder Fachhochschulreife. (Noch) keinen Abschluss besitzen knapp 5,0 Prozent aller volljährigen Menschen im Südwesten. Das sind 422 750 Personen.

Regionale Unterschiede bei den Schulabschlüssen

Eine regionale Betrachtung der Schulabschlüsse lässt erhebliche Unterschiede zwischen den Stadt- und Landkreisen erkennen. Spitzenreiter beim höchsten Schulabschluss sind die Städte Heidelberg und Freiburg, wo jeweils über die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner die allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife besitzt (58,0 und 53,6 Prozent). Am anderen Ende des Rankings finden sich dagegen der Neckar-Odenwald-Kreis, der Zollernalbkreis, der Landkreis Tuttlingen und fünf weitere Landkreise, in denen unter 20 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner eine allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife besitzen.

Beim Vergleich der Generationen zeigt sich, dass das formale Bildungsniveau immer weiter steigt. Während unter den 50- bis 64-Jährigen (44,9 Prozent) und den über 65‑Jährigen (64,7 Prozent) überdurchschnittlich viele Personen einen Haupt- oder Volksschulabschluss als höchsten Abschluss besitzen, ist die Hochschul-/ Fachhochschulreife mit 26,4 Prozent bzw. 14,6 Prozent unterdurchschnittlich vertreten. Im Vergleich zur Generation ihrer Eltern und Großeltern schließen die heute 30- bis 49-Jährigen sowie die 18- bis 29-Jährigen bereits zu 36,2 bzw. 39,5 Prozent die Schule mit dem Abitur oder Fachabitur ab, welches zugleich der häufigste allgemeinbildende Schulabschluss innerhalb dieser Altersgruppen ist.

Mehr Männer als Frauen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung

Ein ähnliches Muster wie bei den Schulabschlüssen zeigt sich bei den beruflichen Bildungsabschlüssen. Genau 26,0 Prozent der Menschen ab 18 Jahren in Baden-Württemberg besitzen (noch) keinen beruflichen Ausbildungsabschluss, 58,3 Prozent haben eine berufliche Ausbildung von mindestens einem Jahr und 15,8 Prozent einen Hochschulabschluss. Vergleicht man die höchsten beruflichen Abschlüsse von Männern und Frauen zeigt sich, dass 60,8 Prozent der Menschen ohne jeden beruflichen Ausbildungsabschluss im Land Frauen sind (Männer: 39,2 Prozent). Die Hochschulabsolventinnen und –absolventen sind zu 58,8 Prozent Männer und zu 41,2 Prozent Frauen. Ein nahezu ausgeglichenes Bild zeigt sich beim Abschluss einer beruflichen Ausbildung von mindestens einem Jahr: Die Gesamtzahl aller Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger mit einem solchen Abschluss setzt sich zu 50,5 Prozent aus Männern und zu 49,5 Prozent aus Frauen zusammen.

Wie bei der Betrachtung der allgemeinbildenden Schulabschlüsse zeigt sich, dass der Anteil der Bürgerinnen und Bürger ohne beruflichen Bildungsabschluss bei den 30‑ bis 49‑Jährigen mit 16,2 Prozent nur noch halb so groß ist wie bei der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren (32,9 Prozent). Doppelt so hoch hingegen ist die Quote der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen in der Altersgruppe der 30‑ bis 49‑Jährigen (20,9 Prozent) im Vergleich mit der heutigen Rentnergeneration (10,2 Prozent).

Viele Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe

Baden-Württemberg ist ein vergleichsweise stark industriell geprägtes Bundesland. Im Vergleich zum Bundesgebiet (29,4 Prozent) sind im Südwesten 35,6 Prozent der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe beschäftigt. Im Bundesvergleich fällt mit 62,8 Prozent dagegen der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor vergleichsweise niedriger aus (Bund: 68,5 Prozent). Nur 1,7 Prozent der baden-württembergischen Erwerbstätigen arbeiten im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei (Bund: 2,1 Prozent).

Bei der Quote der Erwerbstätigen, die die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung von 15 bis unter 65 Jahren auf die Gesamtbevölkerung in dieser Altersgruppe bezieht, belegt Baden-Württemberg mit 75,9 Prozent nach Bayern (76,9 Prozent) und Brandenburg (76,0 Prozent) bundesweit den dritten Platz. Bei der Quote der Erwerbslosen derselben Altersgruppe weist Baden-Württemberg mit 3,5 Prozent, dies entspricht rund 192 000 Personen, sogar den zweitniedrigsten Wert hinter dem Nachbarland Bayern (3,2 Prozent) auf.

Weitere Auskünfte erteilt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg. Die gesamte Pressemitteilung sowie Tabellen und Grafiken sind im Internetangebot des Statistischen Landesamtes abrufbar.

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