Erwerbstätigkeit: Methodische Hinweise
Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht wird.
Erwerbs- und bildungsstatistische Ergebnisse ohne Personen in sensiblen Sonderbereichen
Aus Gründen des Datenschutzes durften beim Zensus 2011 in der Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis keine erwerbs- und bildungsstatistischen Merkmale für Personen in bestimmten Gemeinschafts- und Anstaltsunterkünften (in sogenannten "sensiblen Sonderbereichen") erhoben werden. Für im Ausland tätige Angehörige der Bundeswehr, der Polizeibehörden und des Auswärtigen Dienstes sowie ihre dort ansässigen Familien wurden ebenfalls keine erwerbs- und bildungsstatistischen Merkmale erhoben. In den Tabellen mit den erwerbs- und bildungsstatistischen Merkmalen sind diese Personen deshalb nicht enthalten.
Einbezug von erwerbsstatistischen Registerdaten
Ein Ziel des registergestützten Zensus 2011 ist es, für erwerbsstatistische Merkmale – soweit möglich – auf bereits vorhandene Register zurückzugreifen und dort fehlende Merkmale oder Personengruppen über die Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis zu ergänzen. Die endgültigen Ergebnisse enthalten für bestimmte erwerbsstatistische Merkmale deshalb einen Auszählungsteil aus Registern und einen Hochrechnungsteil aus der Haushaltebefragung. Für die drei Merkmale "Erwerbsstatus", "Stellung im Beruf" und "Wirtschaftszweig" wurden sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ausgenommen geringfügig Beschäftigte) der Bundesagentur für Arbeit sowie Beamte und Beamtinnen, Richter/-innen und Soldaten/-innen der öffentlichen Arbeitgeber ausgezählt und die nicht enthaltene Restmenge der Erwerbstätigen wie die Selbstständigen und die mithelfenden Familienangehörigen aus der Haushaltebefragung auf Stichprobenbasis hochgerechnet.
Aus diesem Grund ergeben sich bei den Erwerbstätigen Unterschiede zwischen den register- und rein stichprobenbasierten Ergebnissen. Gleiches gilt für die vorläufigen Ergebnisse des ersten Veröffentlichungstermins im Mai 2013. Diese basieren allein auf der Hochrechnung der Haushaltebefragung. Durch den Einbezug der erwerbsstatistischen Registerangaben der Bundesagentur für Arbeit und der öffentlichen Arbeitgeber liegt die Zahl der Erwerbstätigen nahe an der Erwerbstätigenrechnung, welche ebenfalls erwerbsstatistische Registerangaben einbezieht.
Die Unterschiede zwischen den register- und stichprobenbasierten erwerbsstatistischen Ergebnissen sind methodenbedingt: Während die Haushaltebefragung des Zensus eine Selbsteinordnung durch die Befragten darstellt, handelt es sich bei den erwerbsstatistischen Registern um Meldungen durch die Arbeitgeber.
Zu beachten ist, dass bei einer Kombination der Merkmale "Erwerbsstatus", "Stellung im Beruf" und "Wirtschaftszweig" mit anderen Merkmalen der Haushaltebefragung aus methodischen Gründen alle Ergebnisse auf der Haushaltebefragung basieren und die erwerbsstatistischen Register dann nicht mit einbezogen werden können.